Duschwanne im Wohnmobil reparieren

Über die Jahrerisse.jpg haben sich in unserer Duschwanne eine Reihe von Rissen gebildet. So ziemlich die ganze Wanne ist davon betroffen - und die Risse sind nicht nur oberflächlich, sondern gehen durch - die Wanne ist undicht. 

Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Duschwannen bestehen i.d.R. aus Polystyrol - ein ABS ähnliches Material, was jeder kennt: Joghurtbecher bestehen auch meist daraus und werden auch auf die gleiche Art hergestellt. Eine Platte Polystyrol wird erwährmt und über eine Form gezogen. An den Stellen, an denen sich das Material weit dehnt, bilden sich entsprechend  dünne Materialstärken aus. Auch der Unterbau der Wanne ist oft nicht optimal gestaltet und die Wanne kann sich beim Betreten immer ein klein wenig biegen. Bei mir war die Wanne eher etwas knapp eingebaut, im Sommer war es ok, aber im Winter bildete sich eine leichte Wölbung nach oben, die man dann mit Körpergewicht wieder in Form brachte. Auf Dauer bilden sich dann zwangsläufig feine Risse.

Unter der Wanne ist bei uns ein beschichtetes Holz, das zum Glück wasserfest ausgelegt ist. Als die Risse sichtbar wurden, haben wir die Dusche gemieden oder mit Panzertape nachgeholfen. Deshalb ist der Unterbau noch fest und zum Glück nicht vertorft. Trotzdem ist das ja kein Zustand...

Auch an anderen Stellen zebruch.jpgigen sich Schäden, so ist das Material am Durchgang ebenfalls gerissen.

Die Instandsetzung kann man auf verschiedene Arten erledigen:

a) Eine neue Duschwanne einsetzen. Das Auto ist aber volljährig, ein Ersatzteil kaum bis gar nicht zu bekommen. Außerdem müsste für den Austausch das ganze Bad ausgebaut werden.

b) Eine eigene Wanne anfertigen. Gängigster Weg ist, mit Glasfaserlaminat eine Form in die alte Wanne zu laminieren und diese Form als Grundlage für eine neue Wanne zu verwenden, die dann die alte Wanne ersetzt. Zwar muss die alte Wanne dazu auch ausgebaut werden, aber die neue Wanne hat wenigstens gute Chancen zu halten.

c) Es gibt einige Firmen, die laminieren eine neue Wanne in die Alte hinein. Der Übergang von Laminat zu Kunststoff ist aber schwierig zu gestalten. Auch eignet sich Polystyrol kaum für haltbare Verklebungen siehe unten). 

d) Die Risse selber angehen ist schwierig. Abdichten durch Verkleben hält nicht, Es gibt Lösungsmittel, um den Kunststoff anzulösen und so wieder zu fixieren, aber bei der Vielzahl der Risse wird das eher nichts, mal abgesehen davon, wie es dann wohl aussieht. Die Kosmetik verbietet dann auch das Verschweißen. Dabei bleibt natürlich auch noch die Gefahr, dass es nicht dicht ist oder neue Risse entstehen. Und ein Wasserschaden im Unterboden wird so richtig teuer.

e) Sind die Rissen nur im Boden der Wanne könnte man auch eine fertige Platte kaufen, zuschneiden und mit Silikon einkleben. Auch hier ließen sich die Ränder gut versiegeln - solange alle Risse durch die Platte abgedeckt werden.

Entschieden habe ich mich für sowas wie c) - also eine neue Wanne in die Alte zu laminieren. Allerdings auf eine leichter zu handhabende Art.

Der Plan

In die vorhandene Wanne soll nun ein Einsatz zur Abdichtung eingesetzt werden. Dazu wird mit Glasfasermatten ein Laminat direkt in die Wanne hergestellt. Allerdings wird gar nicht erst versucht, dieses Laminat dauerhaft in die Wanne zu kleben. Vielmehr wird die originale Wanne mit einem Trennmittel behandelt, so dass der laminierte Einsatz wieder entnommen werden kann. Der Einsatz kann dann außerhalb der Form und des Wohnmobiles bearbeitet werden (Schleifen, Oberflächenbehandlung...). Der fertige Einsatz wird dann mit elastischem Kleber wieder eingesetzt, wobei die Ränder ordentlich abgedichtet werden können. Für die Oberfläche bedeutet das einiges an Schleifarbeit, andererseits kann man das in einer brauchbaren Arbeitsposition machen. 

Als Laminat habe ich mich für Glasfasermatten mit Epoxidharz entschieden. Meist nimmt man für Glasfaserlaminat Poliesterharze, der Umgang damit ist aber nicht grade gesund und von einem "gut durchlüfteten Raum" kann man ja wohl auch eher nicht sprechen. Epoxid ist da umgänglicher - man muss nur darauf achten, das die Glasfasermatten dafür geeignet sind. Das Harzsystem habe ich so ausgewählt, dass sich ein restflexibles, zähes Laminat ergibt. Besonders hohe Festigkeit könnte eher wieder zu Brüchen neigen. 

Vorarbeiten

Der Bruch an der Tür wird gereinigt und mit Epoxidharz (aus der Tube, zäh) geklebt. Von der Unterseite auch noch mit ein bisschen Gewebe verstärkt. An der Stelle ist eine Verblendung montiert, die soll die Duschwanne eigentlich an dieser Stelle stützen - da die Säge aber wohl ein bisschen zu schnell gesägt hat, ist diese Stütze ein paar Millimeter zu niedrig ausgefallen, das hat der Hersteller dann fix mit etwas Schaumstoffklebeband ausgeglichen. Und die Stützwirkung war mist. Diese Stelle habe ich dann gleich etwas unterfüttert. Der Durchgang soll in der neuen Wanne ebenfalls mit laminiert werden, um hier mehr Stabilität zu erhalten.

Die Abflüsse wurden ausgebaut und die Öffungen mit rund geschnittenem Panzertape verklebt. vorbereitung.jpgPanzertape. Nicht Mahlerkrepp oder Paketband - wenn später Harz in den Abfluss läuft wird der Spaß unendlich groß. Und Harz fließt überall da hin, wo es nicht soll. Die Dichtigkeit der Verschlüsse sollte man auch noch mal prüfen - ein wenig Wasser an deser Stelle sollte stehen bleiben und nicht verschwinden. 

Die ganze Duschwanne wird dann am oberen Rand mit Mahlerkrepp abgeklebt (so weit soll gar nicht  laminiert werden, aber da soll auch kein Harz hin gelangen können). Damit sich das Laminat später auch wieder herausnehmen lässt, wird die Wanne mit einem Trennmittel beschichtet. Das gibt es als Spray, Wachs oder auch als wässrige Lösung. Ich habe letzteres verwendet. Das trägt man dann in mehreren Schichten mit jeweils etwas Trockungszeit auf und lässt es zuletzt einen Tag trocknen. Mit einem weichen Tuch kann man nun die Wanne ausreiben und erhällt so eine schöne glatte Trennschicht. Der Vorteil der wässrigen Lösung: das Zeug lässt sich später mit warmen Wasser wieder entfernen, denn zuletzt soll der Einsatz ja verklebt und abgedichtet werden. Ein Trennwachs wäre dann recht hinderlich.

Laminieren

Auf die Trennschicht wurde zuerst eine "satte" Schicht Harz aufgetragen. Satt mit dem Pinsel. Damit er an den senkrechten Stellen auch haftet, wurde hier ein mittelviskoser Harz verwendet - der hat etwa so die Zähigkeit von Honig. Diese Harzvariante sollte man besser nicht zum Laminieren verwenden, dazu eignet sich 2schicht.jpgbesser ein dünnfüssiger Harz. Das zähe Harz hält aber besser an den senkrechten Stellen und auch die Glasfasermatte pappt hier erst mal gut an. 

Für diese erste Schicht habe ich eine Glasfasermatte mit 250g/qm verwendet. Glasfasermatten bestehen aus etwa 5cm langen Glasfaserschnipseln, die chaotisch angeordnet sind und mit einem in Harz löslichem Kleber in Form gehalten werden. Bei Kauf muss man darauf achten, dass die Matten für Epoxid geeignet sind - sonst löst das Harz diese Verklebung nicht auf. Diese Matten sind also erst einmal recht steif und lassen sich in die Form einlegen. Durchnässt man sie dann mit Harz, löst sich die Verklebung und sie lassen sich in absolut jede Form ziehen. Nicht zu verwechseln mit Glasfasergelege: Hier werden lange Stränge von Glasfasern wie ein Gewebe geliefert. Mit diesen Matten lässt sich zwar eine höhere Stabilität erreichen, aber man bekommt diese nur sehr schwer in eine komplizierte Form gebracht.

Die eher zu den dünnen Matten zählenden 250g/qm schneidet man grob in Form und legt die Matte dann auf das noch flüssige, zähe Harz. Diese Schicht durchtränkt man nun mit dünnfüssigem Laminierharzt, das man mit einer Schaumstoffrolle von der MItte nach außen aufbringt. Also ordentlich was auf die Matte kippen und mit der Rolle verteilen. Wo die Matte nass wird, verliehrt sie ihre Form und wird beweglich. Ein Pinsel ist deshalb total ungeeignet, damit würde man den Faserhaufen nur hin und her schieben. Geht es an die Ecken, sollte man immer gleich das überstehende Glasfasermaterial abschneiden. Es wird ja nicht durchnässt und hindert an diesen Stellen die Matte, sich ordentlich in die Ecken zu legen. Auf dem Bild sieht man diese erste, sehr nasse Schicht. Das Harz ist durch den Härter leicht bläulich und man sieht hier noch viele Pfützen, die Verteilt werden wollen. 

In dieser ersten Schicht habe ich auch noch die Ecken zusätzlich verstärkt und weitere Stücke eingesetzt. Bei der 250g/qm - Matte ist das nicht wild, die Ansätze verschwinden. 

Man wartet nun, bis das Harz anzieht. Das vorher flüssige Harz wird dann zäh und sehr klebrig. Das ist der Moment, die zweite Lage einzubringen. Vorgehensweise genau wie bei der ersten Lage, und auch hier: es sollten sich keine Harzfützen auf oder unter der Matte bilden, und ebenso müssen Lufteinschlüsse raus. Also ordentlich rollen, verteilen und entlüften - dazu kann man gut eine Entlüfterrolle verwenden.

Nach dieser zweiten Lage lässt man das Gebilde etwa 2 Tage lang richtig aushärten. Die Oberfläche muss dann hart sein und darf nicht mehr kleben. Dann kann das Laminat aus der Duschwanne entfernt werden. An den Rändern vorsichtig mit einem breiten Kunststoffspachtel anheben und dann stückweise heruasarbeiten. Trotz Trennschicht klebt es noch etwas, aber es ist eigentlich kein Problem.

Die neue Duschwanne ist jetzt schon recht stabil. Weitere Schichten Glasfaser und Harz können aufgebracht werden. Es ist jetzt aber viel einfacher,3schicht.jpg

Deshalb wurden die folgenden 3 Schichten auch mit 450g/qm - Matten gemacht, Überflüssiges Material abschneiden und und das einmassieren geht viel einfacher, wenn man es am Tisch anstelle im engen Bad machen muss. 

Nach zwei Schichten habe ich das mal aushärten lassen (2 Tage!). Einfach weil es zeitlich nicht anders ging, und auch, um mal zu schleifen. Denn die ollen Noppen der alten Wanne kamen noch gut durch, und offensichtlich war die alte Wanne auch nicht so ganz eben und einge Bereiche hatten sich etwas angehoben. Man darf hier also mit grobem Papier mal ordentlich reinhalten, aber vorsicht: nicht zu warm werden lassen. Im Bild sieht man die Wanne beim schleifen - dort wo Material abgetragen wurde ist es weiß, ansonsten kommt noch das bläuliche Harz durch. Und auf diese Schicht kam dann noch eine dicke 450g/qm - Matte.

weiss1.jpg

Ich habe mich noch nicht so wirklich festgelegt, wie die Oberfläche werden soll. Hochglänzend und glatt sieht sicher nett aus, aber ist auch genau das: glatt. Nicht zu praktisch in der Dusche. Man könnte die Oberfläche mit etwas Sand oder ähnlichem Zeug einstreuen. Das ist dann ganz sicher rutschfest - aber zerlegt auch jeden Lappen in feine Fetzen, mit dem man das Reinigen möchte.

Die laminierte Oberfläche der schweren Matten sieht doch sehr grob geästet aus. Die letzte Lage Laminat habe ich deshalb mit einer sehr leichten Matte vorgenommen: 50g/qm. Das Gelege besteht aus wesendlich feineren Fasergruppen und ist dichter gelegt. Ich bin gespannt wie das laminiert aussieht. Vielleicht gibt das genau die passende geriffelte Strucktur, die brauchbar aussieht und die nötige Rutschsicherheit bietet.

Die Deckschicht wird natürlich weiß eingefärbt - ich habe mit dem Farbstoff aber noch keine Erfahrung. Wieviel Zusatz ist nötig, und deckt die Farbe gut genug, um auch die blauen Schatten des Harzes zu kaschieren? Da das Laminierharz die Einfärbung ebenfalls erlaubt, habe ich hier schon mal einen Schluck dazugetan. Die Färbwirkung ist wirklich recht gut. Das Foto zeigt das noch nasse Harz. So der erste Eindruck gefällt mir ganz gut, der Plan scheint aufzugehen. Die Obefläche hat eine Struktur wir holziges Papier. Es hat sich übrigens nacher gezeigt, dass es eine sehr gute Idee war, bereits diese letzte Laminierschicht etwas einzufärben, denn hier schimmerte immer noch blau durch als es trocken war.

Man sollte ja eigentlich annehmen, das die dünne Matte superleicht zu verarbeiten ist. War sie aber nicht, Das dichte Gelege hat sich deutlich mehr geweigert ordentlich in die Ecken zu gehen als das bei den dicken Matten der Fall war. Ich habe hier ganz schnell auf das mittelviscose Harz gewechselt, das hat die filigrane Matte ebenfalls gut durchnässt, aber die Matte besser in Position gehalten. was die Fummelsarbeit erheblich erleichtert hat. 

Ein Tipp: Den "Flachpinsel von gestern", heute mit knallharten struppigen Borsten nicht wegwerfen. Der hat sich bei dieser Arbeit als exterm praktisches Werkzeug erwiesen, um die Matte in die Ecke zu bringen und dort zu Entlüften.  Mit der Entlüftungsrolle war da nämlich kein rankommen, aber der harte, struppige Pinsel war perfekt für den Job.

Die Deckschicht

weiss.jpgDie letzte feine Schicht habe ich wieder gut aushärten lassen und dann die Ränder bearbeitet. Das heißt: abschneiden. Gut anzeichnen, und dann mit der Stichsäge ausgeschnitten. Ist in den Kurven recht spannend... Zu den Sägeblättern - es ist im Internet häufig zu lesen, dass selbst Metallsägeblätter schon nach wenigen 10cm in GFK-Material ihre Zähne lassen. Scheinbar gibt es Unterschiede. Ich habe genau EIN Sägeblatt (Metall HS) von Festool gebraucht, und das war nacher immer noch scharf. Mittlere Geschwindigkeit, kein Pendelhub und durch. Anschließend schleifen. Auch die Oberfläche muss noch einmal angeschliffen werden, damit die Deckschicht auch halten kann. Tipp: Den Rand habe ich etwas schräg geschliffen, so dass die Außenseite etwa 2mm tiefer lag als an der Innenseite. In der Hoffnung, das die Versiegelung besser einbringen zu können. 

Für die Deckschicht habe ich dann ein Deckschichtharz verwendet. Das ist ebenfalls mittelviskos, also eher etwas zäh. Es kann weiß eingefärbt werden und wird dann mit einem Pinsel aufgetragen. Beim Pinsel darf man ruhig etwas mehr Geld ausgeben - das Harz ist klebrig und zäh, der Pinsel sollte dann keine Haare verlieren. Meiner war leider Mist, und und durfte  zwischendruch mal so 10 Pinselborsten aus der Schicht holen. Nicht lustig. 

Nachdem die Schicht drauf ist (darf ruhig üppig sein, je besser deckt es und das Deckschichtharz darf ruhig was dicker sein, das reisst nicht), noch mal in alle Richtungen ganz sachte mit dem Pinsel abziehen, damit alle Luftbläschen platzen. Und nach 20min noch einmal prüfen, ob nicht neue Bläschen aufgetaucht sind.

Das Deckharz tat was es soll: die ganze Strucktur, von der ich mir etwas Rutschfestigkeit versprochen habe, war... weg. Tutti. Das war nur noch glatt und glänzend. Gut - sieht auch schön aus, und wirklich umfallen in der Nasszelle muss man üben, sonst klappt das nicht :)

Der Einbau

Zuerst muss als der Duschwanne die Trennschicht raus. Das geht - dank der wasserlöslichen Variante - mit eben diesem: warmen Wasser mit einem Tropfen Spülmittel. Einem Tropfen. Nicht mehr. Gründlich ausreiben, trocknen, und dann darf die neue Wanne in die Alte, und es hat gepasst wie ein Schlüssel in sein Schloss. Also kann die neue Wanne nun eingeklebt werden, dazu kommt sie erst mal wieder raus.

Da ja auch eine gewisse Dichtigkeit erreicht werden soll, hab eich dann eine satte "Wurst" gutes Batezimmersilikon in etwa 2cm Höhe rund um die Wanne "gelegt". Beim Silikonkauf das gute Zeug kaufen, es muss für diese Kunststoffe geeignet sein. Im Bad hat man nicht so wirklich mit UV-Licht zu tun, und auch die Klebwirkung muss nicht besonders groß sein. In die Hohlkehle der alten Wanne gab es ebenfalls "eine Runde", um die Abflüsse zwei davon, und dann im Abstand von ~15cm längs und quer in die Wannd - damit war die erste Kartusche Silikon weg. 

Die neue Wanne wurde nun wieder eifertig.jpgngesetzt und gut angedrückt. An den Wänden per Hand, am Boden duch Gravitation (wenn man selber nicht genug auf die Waage bringt den Nachbarn einladen - das Problem hatte ich aber nicht...). 

Nun meine absolute Lieblingsbeschäftigung, nämlich die neue Wanne mit Silikon zu versiegeln... Ich hab da kein Händchen dafür, es macht mir keinen Spaß und es sieht nie so aus wie ich mir das erhoffe. Nuja, ging aber eingermaßen gut, auch wenn es nicht peferkt aussieht ist es immerhin ordentlich dicht. 

Die Abflüsse habe ich zuvor mit einem Lochschneider erledigt: 30mm für den Durchlass, 50mm für den Einsatz. Dazu findet man die richtige Stelle (leicht in der Form zu erkennen), bohrt einmal mittig durch und geht dann von der Oberfläche mit einem 50mm Kreisschneider 2mm bis 3mm in das Material. Dann wechselt man auf den 30mm Kreisschneider wechseln und von oben durchbohren. Nun hat man einen schönen sauberen Rand für den 50mm - Kreis und muss noch den Steg zwischen dem 30mm - Loch und dem 50mm - Rand herausoperieren. Mit Dremel und Trennscheibe ging das fix. 

Für die Abdichtung des Abflusses gibt es Abflusskit. Kein Silikon. Abflusskitt ist dauerelastisch, etwa wie Knetgummi und klebt mit sich selbst ganz gut, mit anderen Materialien nur mäßig. Man formt eine Wurst und legt sie im Abfluss im Kreis - und massiert das dann ordentlich ein, so dass auch der Übergang  zwischen neuer und alter Wanne gut verkittet ist. Dann gibt es noch eine dünne Wurst in die Hohlkehle des Einsatzes. Was beim Festschrauben herausquillt, lässt sich leicht und rückstandslos entfernen. Und dann Wasser marsch :) Auf dem Bild ist noch alles nass vom ausspühlen und "Testlauf". 

Materialien

Für das GFK:

Die Glasfasermatten müssen für die Verwendung von Epoxid geeignet sein. Die Harze habe ich so gewählt, das sich ein schlagfestes, zähes Laminat ergibt. Gute Beständigkeit gegen Chemie, Temperaturen bis mindestens 60°C sollte es auch aushalten. Weniger gut sind spröde hart aushärtende Harze, das könnte wieder Risse geben. Bei den angegebenen Mengen hat sich eine Wandstärke von rund 5mm ergeben - vielleicht etwas mehr als zwingend nötig, aber ich wollte das nur einmal machen müssen.

  • etwa 3qm Glasfasermatte, 250g/qm
  • etwa 5qm Glasfasermatte, 450g/qm
  • etwa 1,5qm Glasfasermatte,  50g/qm fein
  • etwa 500g Laminierharz Epoxid, mittelviskos, 45min Verabeitungszeit
  • etwa 3kg Laminierharz Epoxid, niedrigviskos, 45min Verabeitungszeit
  • etwa 500g Deckschichtharz, mittelviskos, 45min Verabeitungszeit
  • 100ml Trennmittel, wassergelöst
  • weiße Farbe für Deckschichtharz, flüssig, 100ml (Hälfte reicht auch)
  • Reichlich Becher zum Anrühren des Harzes, Pinsel, Schaumstoffrollen, Gummihandschuhe

Für die Abdichtung:

  • gutes, für Kunststoffe geeignetes Badezimmer-Silikon (ich brauchte rund 1,5 Kartuschen)
  • Abfluss-Kitt (50g reichen dicke, aber das Zeug sollte man eh haben)

Werkzeuge

  • Akkuschrauber, Lochschneider (für Holz reicht) mit passenden Durchmessern, bei mir 30mm, 50mm
  • Stichsäge mit gutem HS-Blatt 
  • Exenterschleifer mit 80er und 120er Papier
  • Entlüftungsrolle (für das Harz, bei der Fläche geht es kaum ohne)

Arbeitsaufwand: ich hab nicht auf die Uhr geguckt, und wegen der Aushärtezeiten zieht sich das hin. In der Summe dürften es sowas wie 10h gewesen sein, verteilt auf 5 Tage.